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Was wir machen – HKI und Digital Humanities

Historisch Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung und Digital Humanities

Die digitale Kulturwissenschaften (Digital Humanities) sind an der Universität zu Köln ein wichtiger Lehr- und Forschungsbereich. Seit 1997 werden sie von der Professur für Historisch Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung maßgeblich vertreten. Verortet an der Philosophischen Fakultät, ist die Informationsverarbeitung eine geisteswissenschaftliche Disziplin, die sich der Bewahrung und der Analyse des kulturellen Erbes widmet.

In unserer technisierten Welt entstehen jeden Tag neue Objekte in Form von Text und gesprochener Sprache. Auch Kunst und Musik, Bild und Film werden immer schneller und in größerer Stückzahl verfügbar. Sogar Alltags-Objekte wie geografische Karten werden jeden Tag verändert, teilweise revolutioniert. Diese Objektivationen des Alltags bieten eine breite Basis für Analysen und Interpretationen. Sowohl die Objekte selbst, wie auch die Resultate der Forschung sollen einerseits der Gegenwart zur Verfügung gestellt werden, andererseits auch für die nachfolgenden Generationen bewahrt werden.

Die Digitalisierung macht auch vor den Arbeitsmethoden der Wissenschaft nicht halt, im Gegenteil. Durch weitreichende Digitalisierung in Digital Humanities-Projekten wurden neue Möglichkeiten geschaffen. So sind Forschungen an digitalen Objekten fortzusetzen, die an ihren analogen Vorlagen nicht möglich wären. Daraus entstehen neue Optionen zur Erforschung, Analyse und Visualisierung der Zeugnisse menschlicher Kultur. Basierend auf Vernetzung und Standardisierung können jetzt Daten der unterschiedlichsten Einrichtungen zusammengeführt und diskutiert werden. Dies trägt erheblich zum Erkenntnisgewinn bei.
Dieser Erkenntnisgewinn ist ebenfalls das Ziel der Anwendung neuer Methoden unter Zuhilfenahme von massiven Rechenleistungen auf sehr große, semistrukturierte Datenmengen (Big Data).

Digital Humanities entwickelt sich weiter

Aktuelle Entwicklungen machen die Weiterentwicklung von Methoden und Werkzeugen notwendig. Andererseits verlangt es aber auch die Reflexion über die bekannten methodischen und theoretischen Grundlagen. Schon längst geht es nicht mehr um die reine Verwaltung von großen Datenmenge in Datenbanken oder um die simple Anwendung von vorgefertigten Softwarepaketen. Denn die Gefahr von Fehlinterpretationen und falschen Erkenntnissen ist groß. Sobald Algorithmen nicht durchschaut und unreflektiert auf bestehenden Daten angewendet werden, verfälschen Forschungsergebnisse. Schnell wird eine ungeeignete Datenbasis herangezogen, um Hypothesen vermeintlich zu verifizieren. Die Digital Humanities stellt sich dieser Herausforderung mit jedem Schritt und hinterfragt die Rückkopplung von Ergebnissen auf eigene Forschungsmethoden.

Die HKI versteht sich als Schnittstellen-Disziplin zwischen Geistes- und Kulturwissenschaften einerseits und der Informatik andererseits. Gegenstand ist die systematische Verarbeitung von Daten und Informationen. Benötigt werden Methoden und Theorien der Informatik zusammen mit dem vielschichtiges Wissen der verschiedenen Disziplinen der Geisteswissenschaften. Nur so ist es möglich, verborgenes Wissen in digitalen Daten nutzbar zu machen. Nicht weniger als die langfristige Bewahrung des kulturellen Erbes im digitalen Zeitalter hängt von dieser Forschung ab.