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PosTiMe entsteht in Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Empirische Sprachwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt und dem Institut für Digital Humanities der Universität zu Köln

Hauptziel des Projekts ist eine computerbasierte textgenetische und sprachhistorische Untersuchung sowie Darstellung der altlitauischen lutherischen Postillen (Perikopenpredigten) und ihrer lateinischen und deutschen (im Falle der Bibelabschnitte auch altgriechischen und hebräischen) Vorlagentexte als neuer Typ digitaler Edition. Es handelt sich um ein interdisziplinäres Projekt, bei dem die historische Sprachwissenschaft (Baltistik, Indogermanistik) mit der Informatik (Computerlinguistik, Informationsvisualisierung, Digitale Editorik) kooperiert. Das Projekt teilt sich in mehrere stark untereinander verknüpfte Hauptaufgaben.

Philologische Hauptaufgaben sind: (1) eine Untersuchung der Gestaltungsprinzipien und Übersetzungsstrategien der litauischen Texte, (2) Feststellung der intra- und intertextuellen Bezüge der Postillen und (3) die sprachhistorische Interpretation ihrer Inhalte in Form eines linguistisch tief annotierten Referenzcorpus.

Texttechnologische Hauptaufgaben sind: (1) die Detektion intra- und intertextueller Bezüge sowie eine Alignierung mit Verfahren der maschinellen Übersetzung, die im Projekt weiterentwickelt werden, (2) die Modellierung als Graph (Bereitstellung und Entwicklung einer Linked Open Data Schnittstelle mit TEI-RDFa) sowie die graphische Darstellung dieser Strukturen als interaktive Visualisierung und (3) die Implementation einer Plattform über die die Forschungsergebnisse suchbar, traversierbar und allgemein zugänglich gemacht werden. Die öffentlich zugängliche Erschließung der litauischen lutherischen Postillen in der ganzen Komplexität ihrer Intertextualität spiegelt den kulturellen und für komplexe Texte oft schwer rekonstruierbaren historischen Bezugskontext wider. Die Online-Umgebung ermöglicht es dem Benutzer so als neuer Typ digitaler Edition, beim Studium des Textes nicht nur diesen selbst, sondern auch seine direkten Präzedenzen und sonstigen Bezugspunkte im Blickfeld zu haben.

 

Förderung seit 2021

Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 443985248