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Qualifikationsentwicklungsforschung

Aufbereitung, Annotation und Auswertung eines großen Korpus von Stellenanzeigen

Die Kooperation baut auf zwei bereits durchgeführten Vorstudien (2014) auf und läuft seit dem Oktober 2015 in jeweils 18-monatigen Projektphasen.

Die Daten der Stellenanzeigen der Bundesagentur für Arbeit (BA) werden dem Arbeitsbereich 2.2 des BIBB bereits seit 2011 für wissenschaftliche Zwecke überlassen. In der Regel handelt es sich dabei um mehrere hunderttausend Anzeigen pro Jahr. Die Daten bilden in einzigartiger Weise das Arbeitsmarktgeschehen ab. Sie spiegeln die Suchprozesse der Unternehmen wider und zeigen frühzeitig Arbeitsmarktentwicklungen u. a. in Hinblick auf Tätigkeiten und Anforderungen an, bevor diese in anderen Statistiken sichtbar werden können. Somit eignen sich die Daten der Stellenanzeigen in hohem Maße für die Früherkennung von Arbeitsmarktentwicklungen. Insbesondere für neue und dynamische Veränderungsprozesse, die für den Arbeitsmarkt von Bedeutung sind, bieten die Stellenanzeigen hohes Analysepotential. Dieses große Analysepotential ist gleichzeitig die größte Herausforderung. Während viele Informationen standardisiert vorliegen (bspw. Beruf, Wirtschaftszweig, Ausbildung etc.), ist der größere Teil der Informationen nicht standardisiert in einem Freitext hinterlegt. Für die Arbeit des BIBB sind gerade diese nicht standardisierten Informationen von Interesse. Dabei handelt es sich beispielsweise um Anforderungen an die Bewerber*innen (KompetenzenQualifikationenFertigkeiten und Fähigkeiten) oder das Tätigkeitsprofil der zu besetzenden Stelle.

Die Stellenanzeigen als Datengrundlage eröffnen dem BIBB die Möglichkeit, mit wissenschaftlichen Methoden Entwicklungen im Rahmen der betrieblichen Qualifikationsanforderungen, des Fachkräftebedarfs und spezifischer Ausprägungen der einzelnen beruflichen Anforderungen sowohl im Quer-, als auch im Längsschnitt analysieren zu können. Dabei soll näher untersucht werden, welche Anforderungen welche Relevanz für die Berufsausbildung und Berufsbildung haben. Dies kann für einzelne Berufe als Forschungsplanung oder Forschungsauftrag im BIBB formuliert werden, jedoch auch für Berufszweige. Unterschieden werden die Anforderungsanalysen auch nach Branchen. Daneben werden auch Statistiken aus dem Material erstellt, die dazu dienen, der Politik Planungssicherheit zu gewähren. Das BIBB ist zur Politikberatung des BMBF und auch des BMI und des BMAS verpflichtet. Die Rückschlüsse aus den Analysen münden in Empfehlungen für den Ausgleich defizitärer Bildungsangebote oder Neuordnungsverfahren.

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